08.12.2023 -
Moderne Tagungs(t)räume
„Passat“ – umweltfreundliches Technik-Flaggschiff
Die Innenarchitektur von Tagungsräumen ist im Wandel. Immer wieder erreichen uns Anfragen nach konkreten Tipps und Best Practice für erprobtes Tagungsmobiliar, funktionierende Technik und originelle Raumgestaltung. Was TOP 250 Hoteliers sich einfallen lassen, um nutzungsorientiertes Inventar mit ansprechendem Design zu verbinden, zeigt unsere Serie über besondere, in jüngerer Zeit entstandene Tagungsräume.
Ein Aufenthalt mit Privatsphäre, bei dem die Teilnehmer weitgehend unter sich bleiben, ist auch die Grundidee eines im September 2023 eingeweihten Tagungsraumes im Ringhotel Birke. Das familiengeführte Kieler Privathotel ist mit 84 Zimmern und 110 Mitarbeitern schon seit längerem eine namhafte Adresse für Tagungen und Wellness im Vier-Sterne-Superior- Segment und zugleich eine Institution für die Küchenkultur des nördlichsten Bundeslandes. Getagt wird überwiegend im Haupthaus, im maritim inspirierten Design des „Birke Business Center“, wo alle bisherigen sechs Räumlichkeiten nach legendären Segelschiffen benannt wurden. Getreu dessen erhielt der nunmehr siebte Tagungsraum den Namen „Passat“, er befindet sich allerdings in einem Nachbargebäude und wurde so konzipiert, dass Tagungen dort vollkommen autark ablaufen können. Insgesamt handelt es sich um ein barrierefrei zugängliches Areal von 200 Quadratmetern. Es umfasst außer dem Hauptraum (120 m²) ein großes Foyer mit eigenem Empfangstresen sowie eine vollausgestattete Pantryküche, des Weiteren Lagerflächen und einen eigenen Sanitärbereich. „Wir wollten einen Arbeitsraum auf neuestem Technikstand und dazu ein wohnlich gemütliches Drumherum schaffen, in dem das gesamte Tagungserlebnis einschließlich Gruppenarbeiten, Kaffeepausen und Mittagsimbiss ermöglicht wird“, sagt Florian Buchebner, der sowohl Geschäftsführer als auch anteiliger Gesellschafter des Hotels ist. Befeuert worden sei die Entscheidung für den neuen Raum hauptsächlich durch eine verstärkte Nach-Corona-Nachfrage, die neben klassischen Weiterbildungen auch andere Formate betrifft, vor allem kommunikativ ausgerichtete Klausuren, Jahreszielbesprechungen und Strategiemeetings. „Für diese Zwecke bietet der ‚Passat‘ 20 bis 30 Personen eine ideale Wirkungsfläche“, so Buchebner. „In Stuhlreihen erhöht sich die Größenordnung auf bis zu 70 Personen.“ Bei der Berechnung wird ein Mindestumsatz von 2000 € zugrunde gelegt.
Technisch betrachtet ist der „Passat“ ein echtes Flaggschiff: Der gesamte Tagungsraum ist komplett drahtlos bedienbar. Um dieses Resultat zu erreichen, wurde der Kieler Medienausstatter Hugo Hamann mit der Konzeption und Umsetzung beauftragt. Kernstück ist ein softwarebasiertes Präsentationssystem, das zusammen mit einem sicherheitsverschlüsseltem WLAN-Netz eine Verbindung mit bis zu vier Endgeräten (z.B. Laptop, Tablet, Handy) ermöglicht – diese können ihre Bildschirminhalte zeitgleich übertragen. Projiziert wird auf zwei lichtstarke Touch-Displays mit 4K-Auflösung und zahlreichen Whiteboard-Funktionen. Eines davon hat eine beeindruckende Bildschirmdiagonale von 98-Zoll, das andere ein Maß von 86 Zoll – auf diesen Displays können auch Online-Meetings durchgeführt werden. Zugehörig ist eine integrierte Soundanlage mit sehr gutem Klangbild; sie verbindet sich automatisch mit Deckenlautsprechern und Funkmikrofonen, wobei letztere nach dem Aufladen sofort und ohne Rückkopplung einsetzbar sind. Für Personen mit Hörgerät ist außerdem eine Induktionsschleife installiert.
„Nutzerfreundlichkeit war unser Hauptaugenmerk bei der Ausstattung des Raumes“, betont Florian Buchebner, „viele Abläufe lassen sich durch Antippen von Touchpanels oder mobilen Tablets einfach und gezielt steuern.“ Hierzu gehört die Möglichkeit, unter verschiedenen Beleuchtungsszenarien zu wählen. Beispielsweise wird beim Präsentationsmodus das Licht automatisch gedimmt und auf die Displays ausgerichtet, während sich parallel die Vorhänge schließen. An Deckenleuchten kommen sowohl Downlights (Arbeitslicht) als auch Spots (an den Deckenrändern) zum Einsatz. Abgerundet wird die „intelligente“ Technik durch eine Lüftungsanlage, die sowohl belüftet als auch klimatisiert. Sie ist an das zentrale Wärmenetz des Hotels angeschlossen und kann mit einer Wärmepumpe ergänzt werden – dadurch ergibt sich eine effiziente und nachhaltige Methode, den Raum je nach Bedarf mit zusätzlicher Wärme zu versorgen oder umgekehrt zu kühlen, wenn es zu warm ist.
Atmosphärisch hat man es im „Passat“ mit einem Arbeitsambiente zu tun, das eine freundliche Helligkeit mittels unaufdringlicher Farbgebung ausstrahlt. Zugleich wird beim Mobiliar auf Wertigkeit gesetzt: Die Bestuhlung erfolgt mit stapelbaren Freischwingern, deren Polsterung und Ergonomie Bewegungen aufnimmt und so Sitzkomfort über längere Zeit gewährleistet. Das helle Holz-Dekor der Freischwinger trägt außerdem eine warme Note in den Raum ein.
Bei der Anschaffung der Tische war auch der Komfort der Mitarbeiter ein Kriterium: Durch die Ausstattung mit Rollen ist beim Auf- und Abbau ein rückenschonendes Handling gegeben. Tagungsteilnehmern wiederum erlaubt die Rollbarkeit ein einfaches Wechseln zu neuen Settings. Zum leichteren Verstauen haben die Tische einen Klappmechanismus, ihre mattweißen Oberflächen (70 x 140 cm) sind gegen Kratzer und Abdrücke mit HPL beschichtet, darüber hinaus sind an jedem Tisch Steckdosen (230V, USB und USB C-Zugang) angebracht. Unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten ist besonders der verwendete Bodenbelag aus Teppichfliesen erwähnenswert: Das Teppichgarn besteht aus recycelten Fischnetzen, die aus dem Meer geborgen und so einer Wiederverwertung zugeführt wurden – es handelt sich um ein ökologisches und soziales Projekt, einerseits zur Säuberung der Meere und andererseits zur Unterstützung philippinischer Fischer, die mit dem Verkauf der eingesammelten Netze eine zusätzliche Einnahmequelle erhalten.
Zum Pausieren im Freien ist eine angeschlossene Außenterrasse vorhanden. Der Hauptort zur Pausengestaltung, für Zwischenmahlzeiten und zum Klönschnacken ist jedoch das große vorgelagerte Foyer. Hier findet sich auch ergänzendes Mobiliar für Brainstormings, Diskussionen und Gruppenarbeiten, wie beispielsweise Sitzsäcke, ein Sofa und ein eigens geschreinerter Stehtisch. Die zugehörige Buffetstation ist ebenfalls individuell angefertigt. Der Fußboden erhielt pflegeleichte Vinyl-Fliesen in einem warmen Parkett-Look. Überhaupt zeichnet sich das Foyer im Vergleich zum eher ruhigen und neutralen Eindruck des Hauptraumes durch eine wärmere und insgesamt anregendere Optik aus. Viele aufeinander abgestimmte Accessoires wie Bilder, kleine Skulpturen und dreidimensionaler Wandschmuck erzeugen ein munter verspieltes Innendesign zum Verweilen. Zusammengestellt wurde es von Mareile Hellwig Raumkonzepte , einer Raumausstatterin, die bereits für die Einrichtung der Hotelzimmer zuständig war. Hin und wieder geht es dabei augenzwinkernd zu: Wand-Dekorationen aus echten Birkenstämmen, Tapeten mit Birken-Motiv oder Figuren, die Birkhühner darstellen, sind zugleich bildhaft-kreative Reminder an den Namen des gastgebenden Hotels.
Inventar-Steckbrief, Hotel Birke
Stühle: Hiller Objektmöbel, Logochair Swing
Tische: Hiller Objektmöbel, FX Table
Steckdosen an Tischen: EVOline
Pinnwände, Flipcharts, Moderatorenkoffer: Neuland
Whiteboards: SAM International/Glassboards.de
Touchscreen: BenQ, RE9801 (98'')
Drahtloses Präsentationssystem: Atlona
Soundanlage: Bose
Funkmikrofone: Shure
Induktive Höranlage: Manacor, LA-40
Downlights und Spots: Nordlicht, PLS23-200R (4000K), LM01-10 (4000K)
Steuereinheiten für Licht: Gira KNX, Gira G1
Lüftungsanlage: Kampmann
Teppich: Interface, Net Effect B603
Vinyl-Fliesen Foyer: Interface, Level Set – Textured Woodgrains
Wasserspender: Blupura
Technisch betrachtet ist der „Passat“ ein echtes Flaggschiff: Der gesamte Tagungsraum ist komplett drahtlos bedienbar. Um dieses Resultat zu erreichen, wurde der Kieler Medienausstatter Hugo Hamann mit der Konzeption und Umsetzung beauftragt. Kernstück ist ein softwarebasiertes Präsentationssystem, das zusammen mit einem sicherheitsverschlüsseltem WLAN-Netz eine Verbindung mit bis zu vier Endgeräten (z.B. Laptop, Tablet, Handy) ermöglicht – diese können ihre Bildschirminhalte zeitgleich übertragen. Projiziert wird auf zwei lichtstarke Touch-Displays mit 4K-Auflösung und zahlreichen Whiteboard-Funktionen. Eines davon hat eine beeindruckende Bildschirmdiagonale von 98-Zoll, das andere ein Maß von 86 Zoll – auf diesen Displays können auch Online-Meetings durchgeführt werden. Zugehörig ist eine integrierte Soundanlage mit sehr gutem Klangbild; sie verbindet sich automatisch mit Deckenlautsprechern und Funkmikrofonen, wobei letztere nach dem Aufladen sofort und ohne Rückkopplung einsetzbar sind. Für Personen mit Hörgerät ist außerdem eine Induktionsschleife installiert.
„Nutzerfreundlichkeit war unser Hauptaugenmerk bei der Ausstattung des Raumes“, betont Florian Buchebner, „viele Abläufe lassen sich durch Antippen von Touchpanels oder mobilen Tablets einfach und gezielt steuern.“ Hierzu gehört die Möglichkeit, unter verschiedenen Beleuchtungsszenarien zu wählen. Beispielsweise wird beim Präsentationsmodus das Licht automatisch gedimmt und auf die Displays ausgerichtet, während sich parallel die Vorhänge schließen. An Deckenleuchten kommen sowohl Downlights (Arbeitslicht) als auch Spots (an den Deckenrändern) zum Einsatz. Abgerundet wird die „intelligente“ Technik durch eine Lüftungsanlage, die sowohl belüftet als auch klimatisiert. Sie ist an das zentrale Wärmenetz des Hotels angeschlossen und kann mit einer Wärmepumpe ergänzt werden – dadurch ergibt sich eine effiziente und nachhaltige Methode, den Raum je nach Bedarf mit zusätzlicher Wärme zu versorgen oder umgekehrt zu kühlen, wenn es zu warm ist.
Atmosphärisch hat man es im „Passat“ mit einem Arbeitsambiente zu tun, das eine freundliche Helligkeit mittels unaufdringlicher Farbgebung ausstrahlt. Zugleich wird beim Mobiliar auf Wertigkeit gesetzt: Die Bestuhlung erfolgt mit stapelbaren Freischwingern, deren Polsterung und Ergonomie Bewegungen aufnimmt und so Sitzkomfort über längere Zeit gewährleistet. Das helle Holz-Dekor der Freischwinger trägt außerdem eine warme Note in den Raum ein.
Bei der Anschaffung der Tische war auch der Komfort der Mitarbeiter ein Kriterium: Durch die Ausstattung mit Rollen ist beim Auf- und Abbau ein rückenschonendes Handling gegeben. Tagungsteilnehmern wiederum erlaubt die Rollbarkeit ein einfaches Wechseln zu neuen Settings. Zum leichteren Verstauen haben die Tische einen Klappmechanismus, ihre mattweißen Oberflächen (70 x 140 cm) sind gegen Kratzer und Abdrücke mit HPL beschichtet, darüber hinaus sind an jedem Tisch Steckdosen (230V, USB und USB C-Zugang) angebracht. Unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten ist besonders der verwendete Bodenbelag aus Teppichfliesen erwähnenswert: Das Teppichgarn besteht aus recycelten Fischnetzen, die aus dem Meer geborgen und so einer Wiederverwertung zugeführt wurden – es handelt sich um ein ökologisches und soziales Projekt, einerseits zur Säuberung der Meere und andererseits zur Unterstützung philippinischer Fischer, die mit dem Verkauf der eingesammelten Netze eine zusätzliche Einnahmequelle erhalten.
Zum Pausieren im Freien ist eine angeschlossene Außenterrasse vorhanden. Der Hauptort zur Pausengestaltung, für Zwischenmahlzeiten und zum Klönschnacken ist jedoch das große vorgelagerte Foyer. Hier findet sich auch ergänzendes Mobiliar für Brainstormings, Diskussionen und Gruppenarbeiten, wie beispielsweise Sitzsäcke, ein Sofa und ein eigens geschreinerter Stehtisch. Die zugehörige Buffetstation ist ebenfalls individuell angefertigt. Der Fußboden erhielt pflegeleichte Vinyl-Fliesen in einem warmen Parkett-Look. Überhaupt zeichnet sich das Foyer im Vergleich zum eher ruhigen und neutralen Eindruck des Hauptraumes durch eine wärmere und insgesamt anregendere Optik aus. Viele aufeinander abgestimmte Accessoires wie Bilder, kleine Skulpturen und dreidimensionaler Wandschmuck erzeugen ein munter verspieltes Innendesign zum Verweilen. Zusammengestellt wurde es von Mareile Hellwig Raumkonzepte , einer Raumausstatterin, die bereits für die Einrichtung der Hotelzimmer zuständig war. Hin und wieder geht es dabei augenzwinkernd zu: Wand-Dekorationen aus echten Birkenstämmen, Tapeten mit Birken-Motiv oder Figuren, die Birkhühner darstellen, sind zugleich bildhaft-kreative Reminder an den Namen des gastgebenden Hotels.
Inventar-Steckbrief, Hotel Birke
Stühle: Hiller Objektmöbel, Logochair Swing
Tische: Hiller Objektmöbel, FX Table
Steckdosen an Tischen: EVOline
Pinnwände, Flipcharts, Moderatorenkoffer: Neuland
Whiteboards: SAM International/Glassboards.de
Touchscreen: BenQ, RE9801 (98'')
Drahtloses Präsentationssystem: Atlona
Soundanlage: Bose
Funkmikrofone: Shure
Induktive Höranlage: Manacor, LA-40
Downlights und Spots: Nordlicht, PLS23-200R (4000K), LM01-10 (4000K)
Steuereinheiten für Licht: Gira KNX, Gira G1
Lüftungsanlage: Kampmann
Teppich: Interface, Net Effect B603
Vinyl-Fliesen Foyer: Interface, Level Set – Textured Woodgrains
Wasserspender: Blupura