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23.07.2025 - Moderne Tagungs(t)räume

High End für Großgruppen mit Weitsicht

Erstes Bild von High End für Großgruppen mit Weitsicht Die Innenarchitektur von Tagungsräumen ist im Wandel. Immer wieder erreichen uns Anfragen nach konkreten Tipps und Best Practice für erprobtes Tagungsmobiliar, funktionierende Technik und originelle Raumgestaltung. Was TOP 250 Hoteliers sich einfallen lassen, um nutzungsorientiertes Inventar mit ansprechendem Design zu verbinden, zeigt unsere Serie über besondere, in jüngerer Zeit entstandene Tagungsräume.

Lange Zeit waren Beamer und Leinwand in Meeting- und Konferenzräumen die projektionstechnische Nummer 1. Doch es ist einiges in Bewegung gekommen: Digitale Displays übernehmen seit dem Aufkommen hybrider Formate und auch aufgrund ihrer überlegenen Bildqualität mehr und mehr die Visualisierung von Tagungsinhalten – ein Trend, der wahrscheinlich nicht mehr aufzuhalten ist. Ein ganz neuer Tagungssaal (200 m²) namens „Vision“ , der konsequent mit Bildschirmen sowie einer großformatigen LED-Wand ausgestattet ist, wurde in diesem Frühjahr im Parkhotel Pforzheim fertiggestellt. Dem Raum-Design kam dabei die Aufgabe zu, die moderne Technik in Einklang mit gestalterischen Repräsentations- und Wohlfühlkomponenten zu bringen. Mit seinen 208 Gästezimmern ist das Vier-Sterne- Superior-Hotel im Zentrum der „Goldstadt“ angesiedelt, direkt an den Parkauen der Flüsse Enz und Nagold, denen es sich mit großzügigen Gastronomie-Terrassen zuwendet. Tagungsmäßig ist es breit aufgestellt: Insgesamt 20 Meetingräume von klein bis groß gehören zum Portfolio. Im gegenüber liegenden „CongressCentrum Pforzheim“ kommen zusätzlich noch umfängliche Tagungskapazitäten für bis zu 5.000 Personen hinzu, sie werden ebenfalls vom Hotel vermarktet und auch becatert.

Der neue Tagungssaal „Vision“ entstand im Dachgeschoss des fünfstöckigen Hotel-Haupthauses. „Dort gab es bereits einen 150 m² großen Tagungsraum mit dem Namen ‚Dachgarten‘, der bei unseren Kunden immer gut angekommen ist und sehr gut gebucht war. Deshalb kamen wir darauf, dass es schön wäre, dort oben noch einen weiteren großen Tagungsraum anzubieten“, erzählt General Manager Elouan Pêcheur. „Die Nachfrage war jedenfalls da. Generell haben wir seit der Coronazeit die Erfahrung gemacht, dass Tagungen bei uns eher größer werden. Bei vielen Firmen besteht heute offenbar der Bedarf, sich in größeren Gruppen zu treffen und dann auch länger zusammenzubleiben. Auch begleitende Rahmenprogramme kommen häufiger vor als früher.“ Den Namen „Vision“ erhielt der neue Raum hauptsächlich, weil von dort eine Weitsicht besteht: Von einer direkt angeschlossenen Dachterrasse ergibt sich ein formidables Seh-Erlebnis über die Stadt Pforzheim bis hin zu den Höhen des Schwarzwaldes. „Außerdem hat der Name einen Klang von Modernität und ist in verschiedenen Sprachen verständlich“, verdeutlicht Elouan Pêcheur. Für den Planungsprozess hat man sich Zeit genommen: „Wir wollten sicher sein, das richtige Konzept zu finden, und haben uns im Vorwege ausführlich mit unserer Innenarchitektin beraten“, so Pêcheur. „Der Raum sollte modern und klar wirken, aber keinesfalls steril, sondern wertig. Es sollte zu erkennen sein, dass man im Parkhotel ist, das heißt in einem Privathotel mit Tradition. Es ging darum, eine eigene Raumsprache zu finden, die sowohl für Tagungs-, als auch für Bankettaufgaben gut geeignet ist.“

Wesentlicher Bestandteil der Innenausstattung sind die digitalen Präsentationsflächen, die auf ihre Art ebenfalls besondere Seh-Erlebnisse beisteuern. „Vor allem wegen der im Vergleich zu Beamern erheblich besseren Bildqualität haben wir uns für die Anschaffung einer LED-Wand entschieden“, betont Elouan Pêcheur. Ihren ersten bewährenden Einsatz hatte die Neuerwerbung während der Stuttgarter Messe CMT, wo sie das Hotel visuell präsentierte. Erst danach wurde sie fest in die Stirnwand des neuen Tagungssaals eingebaut. Mit ihren 3 x 4 Meter großen Ausmaßen beschert sie Veranstaltungen auch bei vollem Tageslicht eine beeindruckende visuelle Erfahrung in punkto Helligkeit, Kontrast und Farbgenauigkeit. Gerade in großen Räumen besitzen LED-Wände zudem den Vorteil eines gleichbleibend sehr guten Bildeindrucks, auch wenn das Publikum aus verschiedenen Winkeln und Positionen zuschaut. Die Bild- und Tonübertragung erfolgt per HDMI, LAN oder per Funk, wobei sich für Videos grundsätzlich die Präsentation über Kabel empfiehlt. In Tagungshotels sind LED-Wände aufgrund ihrer relativ hohen preislichen Anforderungen bisher eher selten anzutreffen –für den Raum „Vision“ betrugen die Erstehungskosten immerhin eine mittlere fünfstellige Summe. Als zusätzliche Präsentationsoption erhielt die längere Seitenwand des Raumes zwei große Bildschirme (je 85 Zoll), die jeweils schwenkbar installiert sind. Mit ihrem nahtlosen Bilderrahmen-Design stellen beide nicht nur elegante Projektionsflächen dar, sondern sind auch als Wanddekoration im Stile eines motivmäßig wandelbaren „Gemäldes“ einsetzbar. Je nach Wahl ist die Bestuhlung entweder zur LED-Wand oder in Richtung auf die Bildschirme ausgerichtet – bei letzterer Variante steht der Referent zwischen den beiden Bildschirmen. Rundum sind sowohl die LED-Wand als auch die Bildschirme von dunklem Holz eingefasst, was in Kombination mit dem rotbraunen Teppichboden eine warme Akzentgebung bewirkt, die das helle Weiß der Decke unaufdringlich ausbalanciert. Die einheitlich weiße Decke verleiht dem Raum Offenheit und Großzügigkeit – in ihr sind „unsichtbare“ Lautsprecher verborgen, die sich somit in das transparente Gesamtbild des Raumes einpassen. Im Übrigen verfügt die Decke über eine Wellenstruktur mit integrierten LED-Lichtschienen, die unterschiedliche Farbtemperaturen, von warm bis kühl, hervorbringen. Abgerundet wird das individuell maßgeschneiderte Lichtszenario durch dekorative Ringleuchten sowie Spots und Downlights.

Als ein gestalterisches Hauptmotiv bringen sich vor allem die in einem Chinoiserie-Look gehaltenen Wandtapeten ins Spiel: Sie prägen das Raumbild bedeutend mit, indem sie auf safranfarbenem Grund Pfaue und andere tropische Vögel zur Geltung bringen, die dem Auge einen ebenso schmucken wie beruhigenden Blickfang bieten. Zu all dem leiten bodentiefe Panoramafenster, die viel Tageslicht einlassen, auf die schon erwähnte Dachterrasse über. Diese ist gärtnerisch begrünt und verschafft dem Pausenvertreib mit Frischluft und horizontweiten Ausblicken ein besonderes Highlight – bei schönem Wetter finden hier auch kleine Outdoor-Arbeitsgruppen statt. Zuständig für die Pausenbewirtung oder Empfangszwecke ist ein vorgelagertes, separates Foyer (50 m²); außerdem ist zur Unterstützung von Bankett-Veranstaltungen eine Küche angedockt.

Im Tagungsalltag wird der neue Raum sowohl für klassische und partizipative als auch für hybride Meetingformate bis hin zur interaktiven Online-Konferenz genutzt, wobei das Hotel im letzteren Fall Kooperationen mit externen Profis eingeht. Größere Veranstaltungen machen zuweilen auch von der gesamten Tagungsetage, zusammen mit dem benachbarten Raum „Dachgarten“, Gebrauch, der ebenfalls einen eigenen Dachterrassen- Zugang besitzt. „Der neue Raum und insbesondere das mit der LED-Wand verbundene visuelle Erlebnis haben unser Veranstaltungsangebot deutlich aufgewertet“, ist Elouan Pêcheur überzeugt, „für die Zukunft sehen wir uns damit als Tagungshotel fit aufgestellt.“


Inventar-Steckbrief, „Vision“:
Tagungsstühle: Casala
Tagungstische: Hiller, Klapptisch Delta 100
Pinnwände: Neuland
Flipcharts: Neuland
Moderatorenkoffer: Neuland
LED-Wand: MacroPiX, Pilot 2.6, 4,00 x 3,00 Meter, Full-HD
Bildschirme: Samsung, The Frame, 85 Zoll, 4K
Kabelloses Präsentationssystem: ClickShare
Decken-Lautsprecher: Q-SYS
Mikrofone: Sennheiser
LED-Ringleuchten: Utsch & Huber Lichtsysteme, 1214-Ring LED-O-IND-830M-D2000-K-DA-SO-TC
Spots: LED Works Austria, DOWN 35
Lichtsteuerung: JUNG, KNX System
Wandtapeten: Coordonné, Edo Gold
Teppich: Brintons Carpets Limited
Zweites Bild von High End für Großgruppen mit Weitsicht Drittes Bild von High End für Großgruppen mit Weitsicht