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17.04.2025

Stiftung Warentest prüfte Nachhaltigkeitssiegel

Nachhaltigkeitssiegel

Erstes Bild von Stiftung Warentest prüfte Nachhaltigkeitssiegel Nachhaltigkeitssiegel gibt es in der Hotellerie viele. Die Stiftung Warentest hat in Ausgabe 05/2025 sechs Umweltzeichen für Hotels unter die Lupe genommen. Nur drei der geprüften Öko-Siegel haben demnach eine hohe Aussagekraft.

Das Label „Bio Hotels“ wird überwiegend von Hotels in Deutschland und Österreich getragen. Zwar wurde es insgesamt bisher erst 45-mal verliehen, aber da steckt auch mehr dahinter als nur der Ressourcen- und Energieverbrauch des Hotels. Denn selbst die Lebensmittel und Kosmetika müssen alle bio sein in diesen Unterkünften. Geprüft wird das Ganze von unabhängigen Zertifizierern.

Häufiger trifft man bei der Hotelsuche auf das Siegel „Greensign Hotel“, berichtet die Stiftung Warentest. Allein in Deutschland seien 741 Unterkünfte damit ausgezeichnet. Neben ökologischen Kriterien, wie etwa dem Energie- und Wasserverbrauch, werden auch soziale Kriterien in die Wertung eingebracht, wodurch ein umfassendes Bild des Hotels betrachtet wird.

Das dritte von den Testern als aussagekräftig gewertete Siegel ist „Green Key“. Im Vergleich zu den anderen beiden ist es deutlich internationaler und deckt dem Bericht zufolge rund 4.900 Hotels ab. Die Hotels müssen zwar nur die Hälfte der Checkliste von den Vor-Ort-Prüfern erfüllen, dafür sind einige wichtige Punkte aber auch verpflichtend. Dadurch geht das Siegel auch nur an tatsächlich nachhaltige Unterkünfte, so die Stiftung Warentest.

Green Key und GreenSign Hotel stellen noch umfangreichere Anforderungen als Bio Hotels, auch zu Arbeitsbedingungen wie etwa Gesundheitsschutz. Sie schreiben unter anderem konkrete Maßnahmen vor, um Energie, Wasser, Plastikmüll und Chemikalien zu sparen. Ökostrom oder bio-zertifizierte Lebensmittel sind jedoch nicht Pflicht – anders als bei Bio Hotels. Alle drei Siegelgeber schicken regelmäßig geschulte Prüfer vorbei, um sicherzustellen, dass die Hotels die Vorgaben einhalten.

Das Anforderungsniveau von Dehoga Umweltcheck und Viabono ist dagegen laut Warentest, nur ausreichend. Beide setzen den Fokus auf die jährlichen Verbrauchswerte eines Hotels, wie Strom und Wasser. Diese müssen unter bestimmten Vergleichswerten liegen – wie hoch diese Werte sind, Teilten Dehoga und Viabono den Testern nicht mit. Weitere Umwelt-Kriterien, etwa zu Lebensmitteln, seien zudem kaum vorhanden. Statt Vor-Ort-Prüfungen erfolgt die Kontrolle digital mithilfe einer Software. Laut Dehoga wird der Umweltcheck derzeit allerdings überabeitet.

Bei dem Test hat die Stiftung Warentest nach eigenen Angaben darauf geachtet, dass die Untersuchungen der einzelnen Siegelgeber systematisch und gewissenhaft durchgeführt wurden. Dazu zählen unter anderem klare Regeln zur Erstzertifizierung, Vor-Ort-Besuche, aber auch, dass alle Hotels gleich überprüft wurden. Deshalb haben sich die Tester pro Siegel zwei zufällig gewählte Hotelprüfungen angeschaut. Bei den drei Öko-Siegeln, denen die Stiftung Warentest nur eine niedrige Aussagekraft zusprach - also Dehoga Umweltcheck, Viabono und Blaue Schwalbe - gab es wenig bis gar keine Vor-Ort-Kontrollen.

Weiterführende Links:

https://www.test.de/Nachhaltigkeitssiegel-fuer-Hotels-Guck-mal-ein-Oeko-Hotel-Check-In-mit-gutem-Gewissen-6201713-0/